Känguruh-Film

 Berlin

Berlin – Ecke Bundesplatz


Das Projekt


Über die Macher
Pressestimmen über die Filme bis 2003
Pressestimmen über die Filme von 2012



Ein Wohnviertel in Berlin-Wilmersdorf. Geschichten von den Nachbarn im Karree um den Bundesplatz in Berlin, die die Dokumentarfilmer Detlef Gumm und Hans-Georg Ullrich an ihrem Privatleben teilnehmen lassen:

In der Mitte der 1980er Jahre beginnt Känguruh-Film mit den Recherchen zu einem Langzeitdokumentarfilmprojekt, das Augenmerk richtet sich auf den Kiez in unmittelbarer Nachbarschaft des Firmenbüros in Berlin-Wilmersdorf. Das Ausgangsmaterial erscheint so vielversprechend, dass sich die Redaktion Fernsehspiel des WDR für die Reihe gewinnen lässt.

Der Ort und der mutig anvisierte Zeitrahmen geben der Produktion ihren Namen: »Berlin – Ecke Bundesplatz: Menschen auf dem Weg ins Jahr 2000«. So entsteht ein Soziogramm vom Kiez in den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts: Eine Familienserie zum Liebhaben, ein Fingerabdruck unserer Gegenwart.

Die Haupt- und Nebenrollen dieser Langzeit-Dokumentation sind wie sie sind, heißen wie sie heißen, sie leben, träumen, arbeiten, feiern wie im wirklichen Leben. So wird der Bundesplatz zur Mitte der Welt, Alltagsleben und Zeitgeschichte verschmelzen zu einem Bild der deutschen Wirklichkeit.

Bis zum Jahrhundertwechsel entstanden mehrere Staffeln kurzer sowie langer Dokumentarfilme über die Menschen vom Bundesplatz, insgesamt bisher fast 35 Sendestunden.

Die im Jahr 1999 zuletzt produzierten sechs Filme bieten die Möglichkeit zu einer abwechslungsreichen Zeitreise zur Helmut-Kohl-Ära durch einen Mikrokosmos, eine Zeitreise, auf der das Leben in einer Stadt, in einem Stadtviertel, in einem bestimmten Milieu betrachtet und bedacht werden kann. Mal nüchtern, mal mit einem lachenden, mal mit einem weinenden Auge. Ein Berliner Kiez als Bühne, als eine Comédie Humaine. Und als Spiegel, mitunter auch als Karikatur gesellschaftlicher Zustände.

Eine Filmreihe, die zur Jahrtausendwende beendet sein sollte, als der vielleicht letzte große televisionare Versuch, Menschen in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts über eine lange Zeit hinweg kontinuierlich durch ihren Alltag zu begleiten – eine Erzählung, die sich im »Fin du siècle«-Rummel behauptete, weil sie die Weltgeschichte individuell buchstabiert – 1999 ebenso wie 1989, als die Mauer fiel und sich für einen kurzen Augenblick der ganze Globus in eine andere Richtung zu drehen schien, nicht nur in Berlin.

Nach der Ausstrahlung der sechs Langfilme von 1999, die die bis dahin 14-jährige Reihe beschließen sollte, besann man sich aber darauf, dass das Bundesplatz-Projekt eine Perle im Programm der ARD sei, die nicht in den Schatzkammern verstauben sollte.
Es entstanden die Filme »Grenzgänger« und »Solisten« (je 60 Minuten Länge, Erstsendung 2001) und vier weitere Langfilme à 90 Minuten: »Kinder! Kinder!«, »Alte Freunde«, »Vereinigungen« und »Recht und Ordnung« (Erstsendung 2004).

Bis Anfang des Jahres 2009 werden jetzt weitere Filme als eine Co-Produktion von WDR, 3sat und rbb realisiert.


Δ



Über die Macher


Hans-Georg Ullrich (1942 in Magdeburg geboren) und Detlef Gumm (1947 in Ludwigshafen am Rhein geboren) gründeten 1975 ihre Filmfirma »Känguruh«. An die 100 lange und kurze Dokumentarfilme sind seitdem in ihrer Berliner Filmwerkstatt entstanden, an vielen anderen Filmen waren und sind sie als Produzenten beteiligt: Ein vielfach preisgekröntes Duo, das schon sehr früh, nämlich 1973, mit der 24-teiligen Reihe »Alltag – Bilder von unterwegs« die bundesdeutsche Wirklichkeit für den WDR ablichtete.

Detlef Gumm machte Praktikum im Tonstudio der BASF, und ging dann, bevor er 1972 zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen kam, nach Berlin. In den legendären Tagen der Studentenrevolte studierte er dort Publizistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte.

Hans-Georg Ullrich startete, nachdem er die Fachschule für Fotografie absolviert und beim amerikanischen Sender CBS erste praktische TV-Erfahrungen gesammelt hatte, seine Karriere als Kameramann und Regisseur zunächst ebenfalls beim Industriefilm. 1969 realisierte er für den deutschen Pavillon auf der Weltausstellung in Osaka einen vielbeachteten Film; mehrere Industriefilme folgten, darunter eine preisgekrönte Produktion auf dem Industriefilmfestival in Paris 1970.

In den 25 Jahren ihrer Zusammenarbeit hat die Kritik den beiden Filmemachern immer wieder bescheinigt, dass zu den wichtigsten Merkmalen ihrer Filmarbeit ihre Fähigkeit gehört, ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Menschen zu schaffen, deren Geschichten sie erzählen. Das setzt Geduld voraus und jedesmal wieder die Risikobereitschaft, nie wirklich zu wissen, wohin die ganze Arbeit am Ende führt. Darin lag schließlich auch die Basis für ihr Langzeitprojekt »Berlin – Ecke Bundesplatz«.

Originalton Hans-Georg Ullrich und Detlef Gumm:

»Wir haben die Spuren der großen Politik im Mikrokosmos am Bundesplatz wiedergefunden.
Diese Filme dokumentieren am Beispiel der Menschen vom Bundesplatz drei entscheidende Phasen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland: Die Ära Kohl in den späten 80er Jahren, den politischen, kulturellen und ökonomischen Umbruch nach dem Fall der Mauer und das politische Bewusstsein unserer Protagonisten am Ende der 1990er Jahre.
Und da wir jetzt beim Bilanzieren sind, muss noch etwas gesagt werden, was für manchen vielleicht nur eine Kleinigkeit am Rande sein mag, für uns aber von großer Bedeutung ist: Keiner unserer Darsteller ist in all den Jahren abgesprungen. Alle fühlten sich in ihrer Lebenswelt richtig dargestellt.«



Δ




Pressestimmen über die Filme bis 2003


»... eine der spannensten Filmreihen der vergangenden Jahre ...«

Frankfurter Rundschau


»... ein Aushängeschild der ARD ...«

Neue Züricher Zeitung


»... Authentisch wie das Leben ...«

Frankfurter Allgemeine Zeitung


»... sechs spannende Ausflüge in die deutsche Wirklichkeit ...«

General Anzeiger, Bonn


»... wunderbar sensible Lebensskizzen ...«

Hamburger Abendblatt


»... mitten im Meer der medialen Schicksalsausschlachtung eine anrührende Comédie Humaine ...«

Die Zeit


»... eine Ausnahmeerscheinung...«

Der Standard, Wien


»Was Gumm und Ullrich leisten mußten, war dies: Volksvertreter finden, bei denen das Besondere das Exemplarische nicht außchließt und bei denen die Bereitschaft, ein Fernsehteam in ihren Alltag einzubauen, die Aktion vor der Kamera weder zur sturen Routine noch zur stets erneuerten Aufregung werden lässt«.

Die Zeit


»Eine bemerkenswerte Langzeitdokumentation, die eines Tages als Soziogramm eines Stadtteils in den letzten 15 Jahren dieses Jahrhunderts ihren Platz im Fernseh-Archiv haben wird. ... Gerade die unaufwändige, fast etwas altmodische Form dieser Dokumentar-Reportagen, diese Eins-zu-eins-Aufnahmen vom Alltag im Kiez, wie es ihn überall gibt, macht diese Filme so sehenswert.«

Frankfurter Rundschau


»Sie wachsen uns ans Herz, die Bundesplatzbewohner! Wie machen das die Filmer? ... Es geht ... nicht um zeitweiligen Ruhm, sondern um das Wiedererinnern und das Erkennen eigener, vergleichbarer Lebenßituationen, das Erwecken mitmenschlicher Solidarität, die uns abhanden gekommen scheint, die sich im Nachbarschaftlichen, Kleinen eher herstellt als im abstrakten Großen: Volk oder Europa.«

Zitty


»Hinter der vermeintlich langweiligen Normalität verstecken sich Minidramen mit manchmal grotesken Pointen, hinter unauffälligen Fassaden schrullige Typen, großes Glück und großes Unglück«.

die tageszeitung


»Faszinierend in der Vielfältigkeit des vollen Menschenlebens, anrührend schockierend und belustigend«

Frankfurter Rundschau


»Detlef Gumm und Hans-Georg Ullrich lassen die Leute von nebenan einfach vergessen, dass sie vor einer Kamera agieren.«

Süddeutsche Zeitung


»Ein monumentales Projekt, das in der deutschen Fernsehgeschichte einmalig ist.«


Berliner Morgenpost


»Fernsehen nicht für Zapper, sondern für Zuschauer, die wirklich neugierig auf Geschichten sind, die das Leben schreibt«.

Berliner Zeitung


»Wo das scheinbare Reality-TV heute unentwegt auf der Suche nach dem Spektakulären ist, findet dieses Fernsehen der Realität das Tagtägliche. Statt Aufregung Anteilnahme, statt Inszenierung Szene. ... Das ist das Volk, wir mittenmang. Was den Filmemachern wieder so wunderbar gelingt in vielen Episoden, ist, ja sagen wir es klischeeverdächtig, menschliche Wärme zu bewahren.«

Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt


»Schließlich bringt auch der Bundesplatz dem Zuschauer den Alltag seiner Mitmenschen wieder näher, weil dort das Individuum in seinem Lebenszusammenhang gesehen wird – nicht nur stückweise, wie oft in der Wirklichkeit«.

Der Tagesspiegel


»Die Autoren haben ihr Filmbüro im gleichen Viertel, in dem ihre Protagonisten zu Hause sind. Sie besitzen ihr Vertrauen. Und mit diesem Kapital wissen die zwei umzugehen.«


Neue Zürcher Zeitung


»Hier wird man älter, doch nicht weiser. Hier folgen Sorge, Frust und Krankheit keinem Drehbuch, in welchem irgendwann alles besser werden muss ... Der Alltag ist ein stahlhartes Gebäude«.

Der Spiegel



Δ


Pressestimmen über die Filme von 2012


»Eine der spannendsten Filmreihen der vergangenen Jahre (…) Die Menschen sind so, wie sie sind, und ihre Geschichten erzählen sich selbst.«

Frankfurter Rundschau


»… Authentisch wie das Leben …«

Frankfurter Allgemeine Zeitung


»Man muss es als kleines Wunder feiern, dass so ein luxuriös zeitaufwendiges Projekt heute noch möglich ist …«

Süddeutsche Zeitung


»Mitten im Meer der medialen Schicksalsausschlachtung eine anrührende comédie humaine …«

Die Zeit


»Hier wird man älter, doch nicht weiser. Hier folgen Sorge, Frust und Krankheit keinem Drehbuch, in welchem irgendwann alles besser werden muss. Der Alltag ist ein stahlhartes Gebäude.«

Der Spiegel


»Ein Aushängeschild der ARD (…) Auf dem Bildschirm wirken diese Dokumentationen, die im deutschsprachigen Fernsehen ihresgleichen suchen, nicht von ungefähr irritierend. Auf schnelle Schnittfolgen, lärmige Musik oder aufgeregte Kommentare aus dem Off verzichten sie. (…) Entstanden sind dabei freilich mehr als liebevolle Einblicke in einen fast versunkenen Westberliner Mikrokosmos, der auf den ersten Blick vom Mauerfall erstaunlich unbeeindruckt geblieben ist.«

Neue Zürcher Zeitung


»Berlin — Ecke Bundesplatz besticht vor allem durch unaufdringliche Intimität. Die Regisseure werten, analysieren, kommentieren nicht, nein, sie halten einfach nur fest. Sie dokumentieren. Sie zeigen uns ein Stück Berlin. Ein Stück Deutschland. Vor allem aber ein Stück leben.«

Der Tagesspiegel


»Ein monumentales Projekt, das in der deutschen Fernsehgeschichte einmalig ist.«


Berliner Morgenpost



Δ


DANKSAGUNG

Folgenden Personen möchten wir für die Zusammenarbeit in all den Jahren danken:




Michael André
Harald Beckmann
Lothar Bellmann
Rolf Bergmann
Birgit Berndt
Arpad Bondy
Andreas Brauer
Familie Dahms
Familie Danker
Hauskrankenpflege Danker
Marlon Deter
Jürgen Dürrwald
Harriet Eder
Familie Evers
Barbara Feiereis
Else Fett †
Liljana Edith Fisch
Frau Friedrich †
Evelyn Fritz
Günther Fritze
Mike Galinnus
Kalle Gerhus †
Siegmund Grewenig
Julia Gugelmeier
Klaus Harbecke
Gebhard Henke
Uwe Herpich
Nils Jastram
Dr. Kadir
Lucia Keuter
Simone Klier
Ralf Klingelhöfer
Karl Bernhard Koepsell
Franz Kozmus
Ivo König
Uli und Niels Köpcke
Moritz und Vivi Köpcke
Toni Köpcke
Peter Paul Kubitz
Frau Luther
Nikola Mirza
Siegfried Mohrhof
Hilde Müller
Gert K. Müntefering
Helen Neikes
Anja Neizert
Kurt Ottenberg
Marianne Ottenberg †
Monika Paetow
Fritz Pleitgen
Gordon und Patrick Protz
Birgit Quastenberg
Helga Rehbein
Gerd Rehbein
Thomas Rehbein
Dorothee Reinhold
Frau Richter †
Pfarrer Riethoff
Dieter Saldecki †
Ülo Salm
Constanze Salm-Rohn
Wolfgang Samlowski
Heiner Schlieper
Perc Schmolke
Klaus Schrader
Bernd Seifert
Monika Smith
Ulrich Spies
Martin Steyer
Marina Storbeck und Mutter
Jasmin, Sabrina, Lukas Storbeck
Monika Thiemen
Berta Tomaschewski †
Jürgen Tomm
Ingeborg Ullrich
Volker Ullrich
Jürgen Volkery
Corinna Volkmann
Maria Gräfin von Maltzan †
Christoph von Lenerke
Michael Weihrauch
Martin Wiebel
Sybille Windt
Günter Witte
Reinhard Wulf